GIST - Diagnose, Operation und Therapie

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GIST - Ein Tumor verliert seinen Schrecken

Diese 2. Auflage mit über 130 zusätzlichen Seiten gegenüber der ersten Auflage enthält neben meiner weiteren Erfahrung mit der Therapie nach einer langen Pause noch ein deutlich erweitertes Glossar und viele Lesetipps. Auch das Kapitel über die GIST-Therapie wurde noch um die Wirkungsweise der Medikamente erweitert. Meine Erfahrungen mit dem gastrointestinalen Stromatumor schildere ich in diesem Buch mit 46 Farbbildern.

... Sonntags, es war der 30. Juni, der Tag, an dem ich abends das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2002 zwischen Deutschland und Brasilien sehen wollte, ging es mir dann wieder schlechter. Übelkeit, Fieber und Bewusstlosigkeit kehrten zurück. An Aufstehen war nicht zu denken. Es wurde immer schlimmer. Zur Übelkeit kamen noch Durchfall, Schüttelfrost und Fieberanfälle hinzu. Der Stuhl war tiefschwarz und am Toilettenpapier konnte ich Blut erkennen. Als ich dann gegen Mittag wieder das Bewusstsein verlor und nicht mehr auf Fragen meiner Frau reagierte, rief sie die Notrufnummer 112 an. Die Sanitäter mit ihrem Rettungswagen waren schnell zur Stelle, erkannten aber sofort die Notlage und riefen einen Notarzt hinzu, der auch kurze Zeit später vor Ort war. Von dem, was sich seit Eintreffen der Sanitäter abspielte, weiß ich nichts und kann nur wiedergeben, wie es meine Frau erlebt hat ...

Wie es zu dieser dramatischen Situation kommt, was davor geschah und wie es weiterging, versuche ich in diesem Buch zu schildern. Immerhin habe ich den GIST schon 16 Jahre überlebt - sonst hätte ich dieses Büchlein nicht schreiben können.

Taschenbuch A5, 364 Seiten, Erscheinungsdatum: 2. Auflage 11. Mai 2018, ISBN: 978-3746075723, Verlag: Books on Demand, Norderstedt, Preis: 24,90 Euro

Das Buch kann in allen guten Buchhandlungen bestellt werden und ist auch im Buchshop des Verlages und bei Amazon erhältlich.

 

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Der Inhalt des Buches

  1. Vorwort
  2. Urlaub im Krankenhaus
  3. Der GIST zeigt sich in voller Größe
  4. Der nächste Schlag in den Nacken
  5. Wie auf der Achterbahn - Immer auf und ab
  6. Die Gallenblase legt mir Steine in den Gang
  7. Eine neue Waffe kommt zum Einsatz
  8. Feuer im Auge und Klebe an den Füßen
  9. Therapiepause und Erholung
  10. Der Kampf geht weiter
  11. GIST - eine seltene Tumorerkrankung
  12. GIST im Exon 11
  13. GIST - Therapiemöglichkeiten
  14. Das Leben braucht Glück und auch mal Wunder
  15. Wohin geht die Reise?
  16. Nachwort
  17. Anhang A Das Lebenshaus - Hilfe und Information
  18. Anhang B GIST Patientengruppe Hamburg
  19. Anhang C Mein Krankheitsverlauf und die Therapie
  20. Anhang D Glossar - Stichworte und ihre Bedeutung
  21. Quellenangaben und hilfreiche Webseiten

Blick ins Buch

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Die Beispielseite zeigt meine Aufzeichnungen zur Überwachung von Gewicht, Blutdruck und Puls.

Sie können vor dem Kauf einen Blick in das Buch werfen. Das geht sowohl im Buchshop des Verlages als auch bei Amazon. Wenn Ihnen das Buch gefällt, können Sie es gleich bestellen.

Alternativ können Sie auch eine Vorschau als PDF-Datei (11 MB) auf meinen Webseiten ansehen. Klicken Sie auf die Beispielseite.

Anmerkungen zum Buch

Hinweise:

Laut Onkologie und Apotheker verträgt sich der Magen-Säureblocker (Protonenpumpenhemmer) Omeprazol nicht mit den GIST-Medikamenten Imatinib, Sunitinib und anderen, da sie deren Wirksamkeit abschwächen. Wer einen Magensäreblocker benötigt, sollte mit seinem Onkologen über Alternativen sprechen.

Korrekturen:

Keine Fehler gemeldet oder bekannt.

Haben Sie einen Fehler bemerkt? Schreiben Sie mir an gohlisch@t-online.de.

Pathologiebefund Diagnose c-Kit Mutation im Exon 11

GIST - Diagnose, Operationen und Therapie

Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) entwickeln sich in den meisten Fällen langsam und schmerzlos in den Muskelzellen des Verdauungstraktes und bleiben deshalb lange unbemerkt. In den meisten Fällen wächst der Tumor aussen an Darm- oder Magenwand, seltener an der Speiseröhre. Da er nach aussen wächst, wo im Bauchraum viel Platz ist, fällt er lange nicht auf. Oft sind es Zufallsbefunde im Rahmen einer anderen Untersuchung. Erst wenn Schmerzen auftreten oder unerklärliche Blutverluste auftreten, macht sich der GIST bemerkbar. Dann ist er meist schon weit fortgeschritten und hat fast immer schon in den Bauchraum und auch in die Leber gestreut.

Jetzt ist es ganz wichtig, an den richtigen Arzt zu geraten, der sich mit dem GIST auskennt. Ein GIST am Darm muss grundsätzlich anders behandelt werden, als ein Darmkrebs. Während letzterer auf Chemotherapie und Bestrahlung reagiert, verursacht diese Therapie bei GIST nur unnötiges Leiden, bekämpft aber nicht den GIST. Bis etwa zur Jahrhundertwende vor knapp zwanzig Jahren gab es bei GIST nur die Option, den Tumor möglichst komplett zu entfernen. Hatte er bereits Herde im Bauchraum abgesiedelt, war eine langfristige Heilung nicht mehr möglich.

Anfang 2000 begann die große Hoffnung für GIST-Patienten, als in Studien festgestellt wurde, dass der Wirkstoff Imatinib (Medikamentenname Glivec®), der gegen die chronische myeloische Leukämie (CML) entwickelt worden war, auch in der Lage ist, das Wachstum von gastrointestinalen Stromatumoren zu hemmen. Der GIST beruht auf einem Gendefekt, der bestimmte Muskelzellen im Verdauungstrakt ungehemmt wachsen lässt. Imatinib ist, vereinfacht ausgedrückt, in der Lage, die Rezeptoren der Zellen zu blockieren, die das Wachstum steuern. Je nach betroffenem DNA-Bereich, man unterscheidet verschiedene Exonbereiche auf dem Chromosom, war die Wirkung mehr oder weniger gut. Vorteilhaft ist ein Gendefekt im Exon 11, der schon auf 400mg Imatinib täglich reagiert. Ist der Bereich Exon 9 betroffen, wird meist gleich eine Tagesdosis von 800mg Imatinib verschrieben. Viel ausführlicher habe ich das in dem Buch "GIST, Gene und Mutationen" beschrieben.

Imatinib hat bei mir den GIST zwölf lange Jahre im Zaum gehalten, bevor die Wirkung nachliess, weil sich die Krebszellen neue Wege des Weiterlebens gesucht hatten. Obwohl es manchmal zu Nebenwirkungen kam, die nicht gerade schön waren, ist es doch sehr wichtig, diese zu ertragen und nicht vorzeitig eine wirksame Therapie abzubrechen. Es gibt zwar mehrere Therapiestufen, aber man sollte immer versuchen, solange wie möglich in einer Stufe zu verweilen. Grenzen setzt natürlich die Lebensqualität, denn ohne sie nützt auch eine Verlängerung des "Lebens" nichts.

Nach zwölf Jahren erfolgte dann der Umstieg auf die Zweitlinientherapie mit dem Wirkstoff Sunitinib (Medikamentenname Sutent®). Leider viel kürzer als gehofft, konnte ich diese Therapie ertragen. Die Nebenwirkungen zwangen zu Dosisreduzierungen und verlängerten Therapiepausen, was nach zwei Jahren dazu führte, dass die Tumorherde sich wieder vergrößerten und vermehrten.

Gerade rechtzeitig gab es im Frühjahr 2019 dann die Möglichkeit, an einer Studie mit weiteren Medikamenten teilzunehmen. Diese Studie mit Avapritinib (BLU-285) und dem Alternativwirkstoff Regorafenib wird in Deutschland an wenigen Zentren durchgeführt, die jahrelange GIST-Erfahrung haben. Ich habe mich für Berlin-Buch entschieden.